Fettige Haare gehören wohl zu den Problemen, über die immer noch nicht gern gesprochen wird. Und Menschen die auf Dauer unter schnell fettenden Haaren zu leiden haben, ziehen sich eher zurück, als über dieses Problem zu sprechen. In den meisten Fällen, ist es auch mehr ein kosmetisches, als ein medizinisches Problem. Ich zeige dir, welche Ursachen fettige Haare haben, welche Hausmittel als Soforthilfe gegen glänzende Haare geeignet sind und wie du deine Haare ausfetten lassen kannst.
Warum werden Haare eigentlich fettig?
Oftmals trifft es Jugendliche, die sich gerade in der Pubertät befinden und sich bereits kurze Zeit nach dem Haare waschen wieder über fettige und ungepflegte Haare ärgern.
Grundsätzlich gilt jedoch: Für die Gesundheit der Haare, ist Fett extrem wichtig.
Doch auch hier kommt es wie so oft im Leben, auf die richtige Menge an. Jedes einzelne Haar, sitzt auf einer Talgdrüse, die das Haar wie ein Ring umgibt. Mit jeder Bewegung des Haares wird auch eine kleine Menge Fett ausgegeben. Das in den Talgdrüsen produzierte klare, dünnflüssige Fett, was auch „Sebum“ genannt wird, überzieht sowohl die Hautoberfläche, so wie auch die Oberfläche des Haarschafts, mit einem dünnen Schutzfilm, der wasserabweisend ist.
Ein wichtiger Schutzfilm
Dieser Schutzfilm ist für das Haar sehr wichtig, denn er verhindert nicht nur, dass es spröde wird, sondern auch, dass die Haare abbrechen. Zudem verleiht dieser Schutzfilm dem Haar Glanz und Geschmeidigkeit. Wenn das Sebum in einer normalen Menge produziert wird, hat es durchaus seinen Sinn und Nutzen. Zu einem Problem wird es nur, wenn die normale Abgabemenge überschritten wird, was in Fachkreisen auch Seborrhoe genannt wird. Auf den Haaren bildet sich ein sichtbarer, unangenehmer Fettfilm, die Haarfülle nimmt ab und jede Frisur, zeigt innerhalb kürzester Zeit, nur noch strähnige und verklebte Haare.
Ursachen fettiger Haare
Bevor wir uns ansehen, was gegen zu schnell fettende Haare hilft, sollten wir uns natürlich die Ursachen fettiger Haare näher ansehen. Für die Menge des produzierten Talgs ist grundsätzlich die erbliche Veranlagung verantwortlich. Aber auch Folgendes spielt in diesem Zusammenhang eine nicht unwichtige Rolle:
- Das Alter und
- die Wirkungsweise der Hormone.
- Testosteron und Progesteron aktivieren die Talgdrüsen und können so zu vermehrter Sebum-Produktion führen.
- Östradiol wiederum ist in der Lage, diese erhöhte Produktion zu hemmen.
- Besonders dünnes Haar kann auch dazu neigen, schneller zu fetten.
Hormonelles Gleichgewicht gestört
Wenn das Gleichgewicht durch irgendeinen Grund durcheinandergebracht wird, kann das eine Überproduktion der Talgdrüsen hervorrufen. Das ist auch die Erklärung dafür, dass es speziell in hormonell aufregenden Zeiten vermehrt zu diesem Problem kommt. So kann es während der Pubertät nicht nur zu fettiger Haut, sondern auch zu fettigem Haar kommen. In den meisten Fällen verschwindet das nach dieser aufregenden Lebensphase auch wieder. Bis zu den Wechseljahren, da kommt es dann gerne wieder. Aber auch die Pille oder andere Hormonstörungen können ursächlich für fettige Haare sein.
Falsche Pflege oft die Hauptursache
Die Hauptursache für fettige Haare liegt jedoch häufig bei der falschen Pflege und länger anhaltenden Stressphasen. Eine unausgewogene Ernährung und das ständige Tragen einer Kopfbedeckung können aber ebenfalls eine Rolle spielen. Auch die wechselnden Jahreszeiten, können die Fettproduktion beeinflussen. So ist im Winter die Talgproduktion geringer als im Sommer. Wärme sorgt dafür, dass vermehrt Talg produziert wird.
Wenn du gerne und viele Stylingprodukte wie Gel, Haarspray, Wachs, usw. verwendest, kann auch das die Kopfhaut so irritieren, dass sie darauf mit einer vermehrten Talgproduktion reagiert.
Was hilft gegen glänzende Haare?
Wenn du unter einer stark fettenden Kopfhaut leidest, dann wirst du sicher schon öfter vor dem Problem gestanden haben, dass du eine Soforthilfe gegen fettige Haare hättest brauchen können. Denn wer kennt es nicht …
… Deine beste Freundin kommt spontan in fünf Minuten vorbei und deine Haare glänzen wie eine Speckschwarte?
Waschen ist in diesem Moment meist keine Option mehr – hierfür fehlt einfach die Zeit. Deswegen möchte ich dir hier noch ein paar Tipps mit an die Hand geben, was schnell gegen fettige Haare als Sofortmaßnahme hilft.
3 Hausmittel als Soforthilfe gegen fettige Haare
Das sind meine persönlichen Wunderwaffen, wenn mal keine Zeit zum Haare Waschen ist und sie trotzdem nicht so speckig aussehen sollen. Vielleicht funktioniert eines meiner 3 Soforthilfe Hausmittel gegen fettige Haare auch bei dir.
Hausmittel zur Soforthilfe | Anwendung |
Mehl | Ein toller Tipp gegen fettige Haare ist Mehl, welches richtig angewendet wie ein Trockenshampoo fungiert. Dafür einfach etwas davon nehmen und am Haaransatz und in den Längen verteilen. Danach mit einer Bürste richtig gut auskämmen, sodass keine Rückstände zurückbleiben. Das Mehl nimmt den überschüssigen Talg auf, was dann einfach mit ausgebürstet wird. Am besten draußen machen! |
Babypuder | Genau wie das Roggenmehl funktioniert auch Babypuder. Lediglich wer sehr dunkle Haare hat, sollte zusätzlich zum Auskämmen noch mit einem Föhn rangehen, um keinen Schleier auf den Haaren zu haben. |
Farbloses Gesichtspuder | Mit einem großen Make-up Pinsel aufgetragenes Puder kann ebenfalls helfen, dass der fettige Ansatz nicht mehr zu sehen ist. Genau wie beim Mehl verfahren und ebenfalls auskämmen. Das Puder sollte farblos sein! |
Haare ausfetten lassen
Eine Möglichkeit, die zwar nicht sofort hilft, aber vielen schon tolle Ergebnisse geliefert hat, ist ziemlich simpel: Die Haare ausfetten lassen.
„Wie soll das denn funktionieren?“, fragst du dich gerade?
Die Grundidee ist, die Haare für eine gewisse Zeit nicht mehr zu waschen, sodass die Talgproduktion heruntergefahren wird, weil genug Fett am Haaransatz vorhanden ist. Als Zeitraum wird meist mit einer Woche gearbeitet, in der man die Haare nicht waschen darf. Danach nutzt man ein wirklich mildes Shampoo und wäschst sie das nächste Mal auch erst wieder nach drei Tagen. Das hat einigen Frauen schon geholfen, ihre fettigen Haare loszuwerden und die Intervalle zwischen den einzelnen Haarwäschen zu verlängern.
Vielleicht bieten sich freie Tage im Winter an, um das auszuprobieren?
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Langsam ausfetten
Wem die gerade aufgeführte Variante zu krass ist, der kann die Waschintervalle auch langsam ausdehnen. Bei dieser Variante wäscht man seine Haare, dann wäscht man sie einen Tag nicht und so dehnt man die Tage zwischen den Haarwäschen immer um jeweils einen weiteren aus. Die Kopfhaut merkt sich das und lernt so, die Talgproduktion stärker zu regulieren.
Die richtige Pflege ist das A und O
Da dieses Problem verschiedene Ausprägungen, sowie auch verschiedene Ursachen mitbringt, müssen eventuelle Gegenmaßnahmen ganz individuell betrachtet werden. Und so bleibt den Betroffenen also nichts weiter, als die richtige Pflege für sich zu finden. Hier musst du ausprobieren, was dir und deinem Haar besonders guttut.
Welches Shampoo bei stark fettendem Haaransatz?
Shampoos die gezielt gegen fettiges Haar verwendet werden, sollten weder Proteine, noch rückfettende Substanzen wie Silikone oder Öle beinhalten. Sie machen das Haar nur noch schwerer und fettiger, als es sowieso schon ist. Achte auf Substanzen, die in der Lage sind, das überschüssige Fett an Haut und Haaren zu binden und dieses beim Waschen zu entfernen.
Wichtig zu wissen:
Shampoos, die speziell für fettendes Haar hergestellt wurden, sollten nicht öfter als zwei-bis dreimal in der Woche angewendet werden, außer sie sind besonders mild. Der Kopfhaut werden sonst nämlich wichtige Fettsubstanzen entzogen, worauf sie mit Rötungen und Juckreiz reagieren kann.
Für die tägliche Haarwäsche gibt es sehr milde, entfettende Shampoos, die die Kopfhaut nicht so stark angreifen. Hier solltest du ausprobieren, was dir und deinem Kopf guttut.
[atkp_product id=’4930′][/atkp_product]Wer gänzlich auf Chemie verzichten und es mit natürlichen Mitteln versuchen will, der könnte beispielsweise auf Heilerde zum Haare Waschen zurückgreifen. Je weniger deine Kopfhaut durch reizende Stoffe irritiert wird, umso besser. Vielleicht sollte man auch so etwas eine Chance geben.
Persönliche Erfahrungen und Tipps gegen fettige Haare
Ich selber habe auch lange meine Haare täglich gewaschen, weil sie am nächsten Tag schon wieder fettig waren. Bei mir lag es an der Verwendung von Stylingprodukten und einer Hormonstörung, dass meine Haare schneller nachgefettet haben, als mir lieb sein konnte. Mehl war für mich die perfekte Soforthilfe, wenn mal wieder irgendwas Spontanes los war. Mittlerweile wasche ich, dank Ausdehnung der Intervalle, noch alle vier bis fünf Tage, ohne dass ich einen fettigen Haaransatz habe.
Quellenangaben: https://www.dr-gumpert.de/html/fettige_haare.html