Birkenwasser trinken wird ziemlich gehypt und löst das bisher so beliebte Kokoswasser langsam ab. Doch was ist Birkensaft und wie gesund ist das in Skandinavien schon lang bekannte Getränk? Ich zeige dir, was du über die Wirkung wissen musst und wie einfach das Zapfen des wertvollen Baumsaftes ist.
Was ist Birkenwasser?
Birkenwasser, auch als Birkensaft bezeichnet, wird aus dem Stamm der Birke (Hängebirke) gewonnen. Beim Birkensaft handelt es sich um eine süßliche, fast klare Flüssigkeit, die angeblich ziemlich gesund sein soll und im Moment ein Revival erlebt. Geerntet werden kann der Saft jedoch nur während eines kleinen Zeitfensters im Frühjahr.
Denn eigentlich ist es der „Lebenssaft“, den der Baum nach dem Winter in all seine Äste schickt, um neue Blätter und Triebe zu bilden.
Ist Birkensaft gesund?
Wie bereits erwähnt, soll Birkensaft gesund sein, doch ist das wirklich so? Sehen wir uns mal die Inhaltsstoffe an. Der Saft enthält 17 Aminosäuren und außerdem Enzyme, Proteine, Mineralien, Antioxidantien, Betulin und Vitamine, wie beispielsweise Vitamin B und C. Aber auch Kalzium und Kalium sind wichtige Inhaltsstoffe.
Der natürliche Zuckergehalt liegt bei etwa 0,5 % – 2,0 %. Davon sind ca. 45 % Fructose, 10 % Saccharose und 45 % Glucose).
Pro 100 ml hat der pure und unbehandelte Birkensaft nur etwa 5 kcal.
Wenn man sich die Inhaltsstoffe und die Kalorien ansieht, so ist Birkenwasser ein vitalisierendes Erfrischungsgetränk, welches anderen Getränken dieser Art in nichts nachsteht.
Allerdings sollte man beim Kauf darauf achten, dass der Saft nicht durch ein Pasteurisierungsverfahren haltbar gemacht wurde, denn damit wären dann auch die guten Inhaltsstoffe hinüber.
Die Wirkung von Birkenwasser
Eine gesundheitsfördernde Wirkung von Birkenwasser lässt sich nicht absprechen. Jedoch sind auch keine Wunder zu erwarten. Das sind die positiven Eigenschaften des Saftes:
- Stärkt das Immunsystem
Das enthaltene Vitamin C und Kalzium kann unser Immunsystem stärken und damit einen positiven Einfluss auf unsere Gesundheit haben. - Wirkt entzündungshemmend und harntreibend
Durch seine harntreibende Wirkung werden Giftstoffe schneller aus dem Körper gespült. Deswegen empfiehlt es sich das letzte Glas nicht zu spät zu trinken, wenn man nachts nicht raus möchte. Auch bei Entzündungen kann das Birkenwasser eine positive Wirkung haben. - Verbessertes Hautbild
Das Hautbild kann sich durch das tägliche Trinken verbessern. Auch Cellulite soll sich dadurch reduzieren. Ob dem so ist, gilt es auszuprobieren. - Vorbeugende Wirkung
Angeblich soll Birkenwasser eine vorbeugende Wirkung haben und Erkältungen, Kopfschmerzen, Grippe und sogar Leberkrankheiten verhindern. Bestätigt ist das allerdings nicht.
Birkenwasser hat sicherlich eine positive Wirkung auf unseren Körper, allerdings sollte man hier, wie bei allen anderen gehypten Superfoods und Getränken auch, keine Wunder erwarten.
Wie viel Birkensaft sollte man täglich trinken?
Es gibt keine genauen Angaben, wie viel Birkensaft man jeden Tag trinken sollte, oder aber auch trinken kann, ohne davon Schaden zu nehmen. Du solltest lediglich bedenken, dass die harntreibende Wirkung von Birkensaft zwar erwünscht ist, in der Nacht aber durchaus nervig werden kann. Deswegen solltest du dein letztes Glas nicht allzu spät trinken.
[atkp_product id=’3798′][/atkp_product]Muss ich mit Nebenwirkungen rechnen?
Wirkliche Nebenwirkungen hat der Birkensaft nicht. Allerdings sollten Menschen, die gesundheitliche Probleme mit den Nieren oder der Leber haben, vorsichtig sein. Bei einer Pflanze wie der Birke denkt man zwangsläufig an Nebenwirkungen für Birkenpollenallergiker. Doch wie ist das, kann man als Allergiker Birkensaft trinken, ohne eine allergische Reaktion befürchten zu müssen?
Grundsätzlich gilt bei allen Vorerkrankungen: Sprich mit deinem Arzt, denn ich kann keine ärztlichen Ratschläge erteilen.
Man findet immer wieder Artikel, die von einer Verbesserung der Allergiesymptome während des Pollenflugs der Birke berichten, wenn der Allergiker in der Zeit regelmäßig Birkensaft getrunken hat.
Birkenwasser zapfen
Jetzt könnte man als findige Frau ja auf die Idee kommen: Birkenwasser zapfen, das kann ich auch selber, es gibt schließlich genug Birken in der Nähe. Doch kann man Birkenwasser einfach so selber ernten?
Grundsätzlich sollte man erst mal schauen, wem die Bäume gehören. Denn normalerweise gibt es nichts, was Niemandem gehört. Dementsprechend solltest du erst mal mit dem Eigentümer (häufig der Förster) sprechen.
Und so wird Birkensaft gezapft:
Loch bohren Zuerst wird ein etwa 2 cm tiefes und 1 cm großes Loch in den Baumstamm der Hängebirke gebohrt. |
Schlauch einführen In dieses gebohrte Loch wird ein passender Schlauch o. Ä. gesteckt. Das Bohrloch sollte etwa einen Meter über dem Boden sein. |
Flasche befestigen Jetzt solltest du eine große Flasche oder Ähnliches mit dem Schlauch verbinden, worin du den Birkensaft dann sammelst. Pro Tag sollen so ganz einfach mehrere Liter zusammenkommen. |
Es gibt leider keine einheitliche Expertenmeinung, ob das Loch nach der Ernte verschlossen werden sollte oder nicht. Eine Schädigung des Baumes soll durch dieses Verfahren nicht zu befürchten sein.
Fazit
Meiner Meinung nach ist Birkenwasser der Gesundheit sicherlich zuträglich, hat aber keine Superkräfte. Im Sommer ist es pur, mit einem leckeren Sirup oder einfach mit Früchten ein tolles Erfrischungsgetränk. Aber am besten machst du dir selbst ein Bild und probierst es einfach aus.