Es fing ja alles mit der Blue-Jeans an. Einst geschaffen, um den Goldgräbern in Kalifornien bezahlbare, praktische und vor allem robuste Beinkleider anzubieten, erfand der aus Deutschland stammende Levi-Strauss die Blue-Jeans. Nach vielen Jahrzehnten, in denen die Jeans ihren modischen Siegeszug als rebellisches Symbol durchlaufen hat, ist sie heute das wichtigste Basic für alle Generationen, gleich, ob man sich nun gerne modisch oder pragmatisch anzieht.
Eines sieht man jedoch heute noch selten: eine völlig neue, unbehandelte Jeans. In der Vergangenheit musste sie zumindest stone-washed sein, zwischenzeitlich war sie gar schon gerissen, abgenutzt, geschleift, bevor sie im Used-Look, als Destroyed Jeans oder Moon Wash Jeans von allen bekannten Modellabeln angeboten im Laden hing.
Dass es auch hier bald einen Gegentrend geben würde, war zu erwarten. Und so kamen die Raw-Denim-Jeans vor ein paar Jahren vermehrt in die Modeläden. Raw Denim ist der ungewaschene Denim-Stoff, der in der ursprünglichen Indigo-Farbe gefärbt ist. Er ist quasi das Urmaterial aller Blue-Jeans. Wer sich für diese Jeans entscheidet, stellt fest, dass sie beim ersten Tragen noch sehr hart und recht unbequem sind. Doch jetzt bitte nicht den Fehler machen, sie sofort zu waschen.
Prinzipiell gilt, dass man Jeans wirklich sehr wenig wäscht. Doch eine Raw-Denim-Jeans darf zu Beginn gar nicht gewaschen werden. Denn der Witz ist, dass man sie zunächst sehr individuell für sich einträgt. In Verbindung mit dem Träger passt sie sich dessen Form Tag zu Tag besser und bequemer an. Erst, wenn du mit dem Sitz und Look der Raw-Denim-Jeans zufrieden bist, sie also deine Wunschform angenommen hat, darfst du sie waschen. Denn mit dem ersten Waschen wird der Anpassungsprozess beendet.
Was du noch beachten musst: eine Raw-Denim Jeans auch nicht vor dem ersten oder besser zweiten Waschen zu kürzen. Denn diese Jeans gehen auch etwas ein. Soviel zu Raw-Denim. Doch was meinen wir mit der
Renaissance der Working-Class
Die Arbeiter-Klasse in ihrer altehrwürdigen Form gibt es ja heute kaum noch. Aber Bau- und Landarbeiter und Handwerker gibt es auch heute jede Menge. Wir wollen diese Berufe weder verklären noch heroisieren, doch deren Arbeitskleidung waren immer wieder auch Inspiration für Mode-Designer. Jedoch mit welcher Absicht manche Luxus-Modemarken damit spielen, verstehen wir nicht immer. Wenn Gucci eine Jeans mit Grasflecken für € 680,– anbietet oder Polo Ralph Lauren einen Overall mit Farbflecken für € 600,–, finden wir das bestenfalls amüsant jedoch eher dekadent.
Was uns aber nicht davon abhält, wirklich einen Trend auszumachen, den wir für interessant und kreativ halten: sich bei der Klamottenwahl auch mal Stücke anzuschauen, die man üblicherweise nur als Arbeitskleidung etikettiert und in ihrer ursprünglichen Form nicht in Modeläden zu finden sind. Früher gab es diesen Trend überwiegend nur bei Schuhen. Caterpillar, Red Wings oder Blundstones [amazon link=“B007DIXY28″ /] fallen uns da sofort ein. Kurioser Weise wird der Mode-Trend zur Working-Class bei Kleidung wieder von einem Strauss mit eingeleitet: Engelbert Strauss. Ob das Absicht war? Zumindest ist unüberschaubar, dass dieses Modellabel auf Erfolgskurs ist. Und die Klamotten finden wir auch wirklich gut.
Doch wer selbst ein bisschen trendgebend sein möchte, der sucht nach Arbeitskleidung online und schaut sich mal bei den Spezialisten um. Immer wieder finden wir da Stücke, die wir super mit unserer ansonsten normalen Mode kombinieren können. Ein Beispiel sind Schweißerjacken. Sie sind fast alle aus Rindsleder und liegen preislich ab € 50,– bis € 80,–. Diese hier finden wir derzeit besonders cool:
Oder diese Cargohose für € 59,99. Leider wieder nur in der Männerauswahl. Aber es gibt sie ab Größe 42.
Und als letztes Beispiel die Fliegerjacken in verschiedenen Farben ab € 32,99:
Ob Trend oder auch nicht, uns macht es Spaß nach Mode der Working-Class zu stöbern. Vielleicht inspiriert dich das auch und stellst uns deine Fundstücke in den Kommentaren vor.
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